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Das Weblog der Dresdner Bauingenieure

 
Unser Beitrag zum langen Wochenende - angewandtes Bauingenieurwesen aus Dresden. Der Text ist von der Pressestelle der Stadt Dresden (gefunden bei bauingenieur24), das Bild von Ulrich van Stipriaan.

Touristen staunen, Dresdner strahlen: Die berühmte Sandsteinkuppel der Frauenkirche ist von Gerüsten befreit und wirkt matt schimmernd in ihrer gelblichen Tönung wie ein Magnet für ungezählte Film- und Fotoamateure. Im Bombeninferno des 13. Februar 1945 wurde im historischen Zentrum von Dresden auch dieses barocke Gotteshaus zerstört. Seine Ruine auf dem Neumarkt wurde Mahnmal. Am 12. Februar 1990 erging der «Ruf aus Dresden», eine internationale Stiftung zum Wiederaufbau zu gründen. Eine beispielhafte Initiative unter dem Leitgedanken «Brücken bauen - Versöhnung leben» hat inzwischen Gestalt gewonnen.
Nun ist die schmerzhaft empfundene Lücke im weltbekannten Canaletto-Blick auf die Brühlsche Terrasse am Elbufer geschlossen. Wie auf den Gemälden des aus Venedig stammenden Veduten-Malers in der Dresdner Galerie Alter Meister prangt wieder die berühmte «steinerne Glocke» des Baumeisters George Bähr 62,50 Meter hoch in der Silhouette von Elbflorenz. Allerdings fehlt noch die so genannte Laterne darauf mit dem krönenden Turmkreuz in 92 Metern Höhe. Zur Zeit ist statt dessen ein Gerüstring zu sehen, hinter dem der Steinbau mit Aussichtsplattform und Schäften für die kupferne Haube der Laterne bis Februar nächsten Jahres in 78 Metern Höhe abgeschlossen werden soll. «Leider verfälscht das Gerüst die Proportionen und lässt die imposante Kuppel kleiner erscheinen», ärgert sich Baudirektor Eberhard Burger. «Doch das ist nur eine zeitweilige optische Täuschung», erklärt er. Natürlich ist er stolz auf das Erreichte. «Mit dem Wiederaufbau wuchs aber auch unsere Hochachtung vor jenen Bauleuten damals, die heutige Hilfsmittel nicht kannten, die sich mit Holzgerüsten und Rollen, einfachen Hebewerkzeugen und Flaschenzügen behelfen mussten», sagt Burger.
Dagegen zeigen Fotos und Video-Aufnahmen dieser Tage neben der Kuppel der Frauenkirche einen 100 Meter hohen Kran, der nach Auskunft der Bauleute derzeit der höchste frei stehende Kran in Deutschland sein soll. Mit seiner Hilfe werden Teile für Gerüst und Wetterschutzdach befördert, später unter anderem auch Heizaggregate, damit die Maurerarbeiten selbst bei Frost fortgesetzt werden können. Im Kircheninnern beginnt unterdessen die farbliche Ausgestaltung des Altarraumes, nachdem die Sandsteinarbeiten von Bildhauern und Restauratoren abgeschlossen wurden. Rund 2000 sorgsam geborgene Einzelteile wurden zusammengefügt oder originalgetreu ergänzt.
«Viel filigrane Arbeit ist nicht so sichtbar wie der Abbau von 950 Tonnen Stahlgerüst an der Außenfassade der Kuppel», sagt Bauingenieur Andreas Wycislok, der als «Mörtel-Doktor» für umfangreiche Forschungen und Experimente zum Kirchenbau verantwortlich war. «Jetzt die Kuppel fertig zu sehen, nach jahrelangen Berechnungen, vielen Diskussionen, manchen Zweifeln - das ist schon ein Erlebnis, eine Erleichterung wie nach einem Abenteuer», freut er sich.
Für den Wiederaufbau des 1726 bis 1743 von George Bähr erbauten barocken Gotteshauses sind rund 135 Millionen Euro veranschlagt worden. An der Finanzierung sind Spender aus aller Welt beteiligt. Die Einweihung der Dresdner Frauenkirche ist für Oktober 2005 vorgesehen - ein Jahr vor dem 800-Jahr-Jubiläum der Stadt.
Frauenkirche


 
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